WAVE-H2: Ein visionäres Photovoltaik- und Wasserstoffprojekt der Universität Stuttgart

Die Universität Stuttgart hat mit dem Projekt WAVE-H2 einen Meilenstein in der Wasserstoff- und Energieforschung gesetzt. Auf dem Campus Vaihingen entsteht eine wegweisende, modular aufgebaute und flexible Forschungsplattform, die innovative Technologien im Energiesektor entwickeln und ihre Praxistauglichkeit testen soll. Das Projekt vereint neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft mit praxisorientierten Anwendungen und markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Energiezukunft.

Ein Projekt mit Vision: Forschung an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis

WAVE-H2 steht für eine interdisziplinäre Forschungsplattform, die auf zehn Jahre angelegt ist. Das Herzstück des Projekts sind fünf spezialisierte Testzentren und ein Bürobereich, die auf einer Fläche von rund 200 m² modernste Technologien beherbergen. Diese Testzentren widmen sich Schlüsselthemen der Wasserstofftechnologie, darunter Elektrolyse, Brennstoffzellen, alternative Speichertechnologien und innovative Gaskonversionsverfahren.

Der Fokus liegt dabei auf Technologien mit einem Technology Readiness Level (TRL) im Bereich zwischen Labor- und Technikumsmaßstab. Diese Ausrichtung schließt die oft existierende Lücke zwischen Grundlagenforschung und industrieller Anwendung und fördert den Technologietransfer.

Die Rolle der Photovoltaik im Projekt

Ein zentraler Bestandteil von WAVE-H2 ist die Integration von Photovoltaiksystemen (PV), die nicht nur Energie bereitstellen, sondern auch als Forschungsobjekt dienen. pulsatrix leistet mit der Errichtung einer PV-Anlage mit 28,8 kWp Peak-Leistung einen entscheidenden Beitrag.

PV-Anlagenaufbau im Detail:

  1. Drei Modulfelder für Forschungszwecke:
    • Verschiedene Modulanordnungen und Wechselrichter werden jährlich gewechselt, um Leistungsdaten und Wirkungsgrade zu erheben.
    • Die Daten dienen als Grundlage für Studienarbeiten und Forschungsaufträge.
  2. Innovative Anordnung der Module:
    • Ost-West-Ausrichtung (15° Dome-Aufbau): Klassische Aufstellung für praxisnahe Ergebnisse.
    • Süd-Nord-Ausrichtung (15° Dome-Aufbau): Experimentelle Ausrichtung für Forschung.
    • Süd-Ausrichtung (10° Aufständerung): Standardkonfiguration zur Validierung.
  3. Berücksichtigung realer Bedingungen:
    • Verschattungen durch Bäume und Abluftkamine simulieren typische Wohngebietsszenarien.

Planungsskizze der ersten Dachbelegung.

Die PV-Anlage wird zu 50 % außerhalb der Norm aufgebaut, um eine breite Palette an Betriebsbedingungen zu untersuchen. Ziel ist es, die Ausbeute und Effizienz unter variierenden Bedingungen zu analysieren und Optimierungspotenziale zu identifizieren.

Innovation durch Kooperation

Die Umsetzung von WAVE-H2 erfolgt durch das Projektteam der Institute für Photovoltaik (ipv EES) und Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der Universität Stuttgart. Dabei sind auch Unternehmen gefragt: Interessierte Partner können sich an der Realisierung beteiligen und von den Erkenntnissen profitieren. Das Projekt stellt eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Industrie dar, die für beide Seiten wertvolle Synergien schafft.

Wasserstoff als Schlüssel zur Energiewende

Der innovative Charakter von WAVE-H2 liegt in der umfassenden Betrachtung der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Die Plattform ermöglicht es, einzelne Systembausteine wie Elektrolyseure, Brennstoffzellen und chemische Speicher interaktiv zu untersuchen. Ziel ist ein optimierter Betrieb und eine nachhaltige Integration von Wasserstoff in industrielle Prozesse.

Die Bedeutung dieses Projekts reicht weit über den wissenschaftlichen Kontext hinaus. WAVE-H2 adressiert zentrale Herausforderungen des Klimawandels und leistet einen Beitrag zur Entwicklung sauberer Energieträger, die fossile Brennstoffe in der Industrie ersetzen können.

Fazit

Mit WAVE-H2 schafft die Universität Stuttgart eine wegweisende Plattform, die die Zukunft der Energieversorgung aktiv mitgestaltet. Die Kombination aus modularer Bauweise, innovativen Technologien und interdisziplinärer Forschung setzt Maßstäbe für die Energiewende. Besonders die Einbindung der Photovoltaik unter praxisnahen Bedingungen zeigt, wie wichtig es ist, theoretisches Wissen in die Realität zu übertragen.

Das Projekt ist ein Musterbeispiel dafür, wie Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam Lösungen für eine nachhaltige Zukunft entwickeln können. Interessierte Unternehmen und Forschungspartner sind eingeladen, Teil dieses zukunftsweisenden Vorhabens zu werden. Gemeinsam können wir den Übergang zu einer klimaneutralen Energieversorgung vorantreiben.

Weitere Informationen auch unter: https://wave-h2.de

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